Funktion

Im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden ist die Vasektomie eine komplikationsarme, zuverlässige und auch kostengünstige Verhütungsmethode. Durch den Eingriff wird verhindert, dass die Spermien  aus dem Nebenhoden in die Harnröhre gelangen, sodass der Samenerguss nur noch Flüssigkeitsanteile der Samenblasen und der Prostata enthält. Der Anteil der Samen am Gesamtejakulat beträgt lediglich ca. 10%. Die Ejakulatmenge wird also nur unwesentlich reduziert.

Grund der Entscheidung für eine Vasektomie ist in der Mehrzahl der Fälle die abgeschlossene Familienplanung.

Der Eingriff

Die Operation erfolgt in der Regel mit örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) und dauert ca. 15 bis 20 Minuten. Auf Wunsch des Patienten ist der Eingriff aber auch unter Sedierung oder Vollnarkose möglich.

Während des Eingriffs werden die Samenleiter jeweils ausgehend von einem kleinen Hautschnitt am Hodensack freigelegt und ein ca. 1 bis 2 cm langes Stück entfernt. Der Operateur koaguliert anschließend die Öffnungen der Stümpfe und unterbindet dann jeden Stumpf mittels eines Fadens.

Der Wundverschluss erfolgt in der Regel mit einer Hautnaht, die sich nach ca. 10 Tagen von selbst auflöst (resorbierbares Nahtmaterial).

postoperative Beschwerden

Aufgrund des reduzierten Umfangs des Eingriffs sind etwaige Schmerzen gering und dauern lediglich einige Tage an. In der Regel nimmt sie der Patient als eine Art ziehende Missempfindung im Bereich der Leiste, des Hodens und/oder im Unterbauch wahr.

Eine Blauverfärbung durch einen oberflächlichen Bluterguss in der Haut im Hoden- und Peniswurzelbereich kann auftreten, ist aber in der Regel belanglos und bedarf keiner Therapie.

Komplikationen

Die Vasektomie ist ein relativ kleiner und wenig zeitaufwendiger Eingriff. Dennoch kann es in seltenen Fällen zum Auftreten einer Wundinfektion oder einer ausgeprägten Blutung kommen, die eine operative Revision erforderlich machen. In extrem seltenen Fällen wird in der Literatur eine spontane Wiedervereinigung der durchtrennten Samenleiter beschrieben.

Nach dem Eingriff

Für die Vasektomie werden, wie schon erwähnt, selbstresorbierende Fäden verwendet. Diese lösen sich nach ca. 10 Tagen vollständig auf. Duschen können Sie bereits am zweiten postoperativen Tag.  In den ersten 7 bis 10 Tagen nach dem Eingriff sollten sportlichen Aktivitäten vermieden werden.

wirksamkeit

Bitte beachten Sie, dass die vollständige Unfruchtbarkeit meist erst nach 8 bis 12 Wochen oder 25 bis 30 Ejakulationen erreicht ist. Die Unfruchtbarkeit wird durch 2 samenfreie Ejakulatkontrollen dokumentiert. 

kosten

Die Gebühren für den Eingriff werden in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen, sondern sind vom Patienten selbst zu tragen.

Reversibilität

Eine Wiederherstellung der Fruchtbarkeit ist heutzutage dank mikrochirurgischer Verfahren zwar möglich (Vasovasostomie), aber nicht garantiert erfolgreich. Alternativ wäre auch eine künstliche Befruchtung möglich. Die Spermien werden hierfür mittels eines kleinen Eingriffs entnommen.